Türklopfer, Türzieher und Co.

Ich gestehe, ich habe ein Faible für Türklopfer, Türzieher, Türverzierungen und andere häufig in alten Innenstätten auftretenden Verzierungen an Häusern und Türen.
Jedes Mal, wenn ich etwas derartiges sehe, muss ich einfach ein Foto davon machen. Auf dem aktuellen Urlaub hat sich da wieder mal etwas angesammelt, von dem ich hier eine kleine Kostprobe geben möchte.

Fangen wir mit einem Konterfei von Dante Alighieri an. Zu finden über einer Tür in Lucca:

Ein sehr angenehmer, grimmiger Blick. Da möchte man doch gerne eintreten, oder?
Da lächelt der folgende Türklopfer ja geradezu freundlich. Es scheint, der Inhaber dieses Hauses hat einen zum Fressen gern. Ebenfalls entdeckt in Lucca:

Einen Hauch einladender gebiert sich dieser Türknauf, ebenfalls aus Lucca. Ein schönes Stück und ein echter Handschmeichler:

In Pisa dagegen, also der Stadt mit dem schiefen Turm, geht es teuflisch zu. Hier muss man an manchen Eingängen sehr mutig sein. Hoffentlich wird nicht die Seele als Pfand bei Eintritt hinterlegt. Interessant, aber nicht sehr einladend:

Aber es geht ja auch anders. Beim folgenden Türklopfer scheint es geistigen Beistand zu geben. Zumindest mir scheint dieser Klopfer eine kreuzförmige Form zu haben. Ob er sich an einer Kirchentür befand, verrate ich aber nicht.

Gleiches gilt auch für die folgenden sehr auffälligen Kreuze an einer Tür in Pisa:

Ein Kreuz ist bekanntermaßen das Wappen der Stadt, allerdings schaut es ganz anders aus.

Verlassen wir kurz die Toskana und bewegen uns etwas nach Norden. Dort befindet sich, direkt am Gardasee, die kleine, leider mit sehr vielen Touristen gefüllte, Stadt Sirmione. In der Altstadt kann man eine Menge entdecken:

Diese Sonnenuhr zum Beispiel. Die Zeit zeigte sie nie an, weil die Gasse so eng war, dass kein direkter Sonnenstrahl sie treffen konnte.

Nicht weit von der Sonnenuhr entfernt fand sich diese abstrakte Skulptur neben einer Haustür. Aus der Entfernung sah sie zunächst wie ein zerknülltes Taschentuch aus, bei näherer Betrachtung war es dann doch Kunst. Zum Schluss noch ein verwitterter Türbogen. Leider ist das Wappen nicht mehr zu entziffern:

Machen wir noch einen letzten Abstecher in die Toskana: Florenz!
Und ich muss sagen: Florenz ist echt eine Reise Wert. Nicht nur wegen des Galileo Galilei Museums, sondern auch wegen der zahlreichen Türornamente.

Vor allem Löwen in allen Varianten scheinen dort sehr beliebt zu sein. Von goldenen Löwen …

… über doppelte, schon etwas zerknautschte, Löwen …

… zu sehr königlich geschmückten Häuptern war alles zu finden.

Florenz: Museo Galileo

Wer in Florenz den Touristenmassen entfliehen möchte (oder kein Ticket/keinen Timeslot für eines der bekannteren Museen ergattern oder buchen konnte) sollte sich das kleine Museo Galileo ansehen.

Thematisch beschäftigt sich das Museum natürlich mit der Beschreibung und Vermessung unserer Welt, ist aber nicht darauf beschränkt. So werden neben verschiedenen Instrumenten zur Navigation (z.B. Astrolabien und Jakobsstäbe) auch Rechenhelfer, Uhren, Mikroskope, Karten und Globen präsentiert. Auch die Verwendung der Exponate für kriegerische Zwecke findet Beachtung.
Ein Teil des Museums widmet sich der früheren Vermittlung von naturwissenschaftlichem Wissen durch Experimente und Modelle. Sehr sehenswert sind hier die medizinischen Modelle zu Schwangerschaft und Geburt.

Erfreulicherweise gibt es in den Räumen Videodisplays auf denen durch Filmvorträge die Funktionsweise der Exponate erklärt werden. Leider nur auf Italienisch oder Englisch. Den hilfreichen Museumsführer gibt es glücklicherweise auch auf Deutsch.
Aber auch ohne den Führer lohnt sich der Besuch. Mir wurde hier zum ersten Mal klar, wie so ein Astrolabium tatsächlich zur Navigation genutzt wurde.

Faszinierend fand ich, dass bei einigen Instrumenten auch die dazugehörigen Anleitungen bzw. Handbücher ausgestellt waren. Da hat doch tatsächlich jemand über hunderte von Jahren die Handbücher aufbewahrt!
Hier ist ein Beispiel für ein mir völlig unbekanntes Instrument:

Galileo Galilei ist übrigens auch im Museum anwesend. Zumindest sein rechter Mittelfinger als wohl skurilstes Exponat:

Lustiges mit Wear OS: TicWatch Pro 3 Ultra GPS

Nach einigen Monaten mit einem Xiaomi Band 8 am Handgelenk fielen mir zwei Dinge auf:

  1. Es ist nett, am Handgelenk benachrichtigt zu werden während das Telefon in der Tasche bleiben kann. Das ist im Unterricht ein echter Vorteil.
  2. Das Display dieses smarten Gerätes ist verdammt klein. Viel zu klein für meine alten Augen.

Es musste also etwas größeres her. Bei einem guten Freund hatte ich eine TicWatch gesehen, die mir echt gut gefallen hat. Vor allem der Essential Mode, bei dem das Display ohne Beleuchtung die wichtigsten Informationen konstant anzeigt, hat mir gefallen.

Es wird smarter…

Meine erste SmartWatch wurde somit eine TicWatch Pro 3 Ultra GPS. Selbige updatete sich direkt erst einmal auf Wear OS 3.5 und ich ergänzte sie anschließend um einige Zifferblätter und Apps. Besonders hervorheben kann ich zwei Apps von Amoledwatchfaces:

  • Komplikationen-Suite – Wear OS
    • Bringt einige Komplikationen auf die Uhr, die mir vorher gefehlt haben: unter anderem Kalenderwoche, Mondphase, …
  • Favorite Apps Tile for Wear OS
    • Bietet die Möglichkeit, häufig genutzte Apps gruppiert auf Ansichten abzulegen. Ein Gefummel mit der App-Liste läßt sich damit gut vermeiden.

Gefummel

Apropos Gefummel: Meinen Paypal-Account mit Google Wallet auf der TicWatch zu verbinden war ein Gefummel sondergleichen. Ich habe es drei Tage immer wieder probiert und es brach immer wieder mit der gleichen Fehlermeldung ab. (Natürlich war die Fehlermeldung nicht hilfreich. Und selbstverständlich läßt sich der Account schon seit Jahren auf dem Handy zum Bezahlen nutzen.) Am vierten Tag, klappte es dann doch noch und zwar ohne das ich irgendetwas geändert hatte. Verrückte Welt.

Verrückte Welt

Da wir gerade bei der verrückten Welt sind: Die TicWatch kann ja einiges automatisch: ganztägiges überwachen von Blutsauerstoff und Puls, automatisches Erkennen von sportlichen Übungen und Schlaf.
Dabei ist mir etwas lustiges aufgefallen. Wenn man, zum Beispiel weil man kein Sportler ist, die automatische Erkennung von sportlichen Übungen ausschaltet, funktioniert auch die Schlaferkennung nicht mehr. Schaltet man die Übungsüberwachung wieder ein, wird auch der Schlaf wieder erkannt. Komisch, aber so steht es geschrieben.

Mermaid Spickzettel

Durch einen Post im Fediverse bin ich auf Mermaid.js gestoßen, eine wunderbare Möglichkeit schnell und einfach verschiedene Diagrammtypen innerhalb eines Markdown Dokumentes zu erstellen. Die Syntax ist sehr einfach, aber trotzdem mächtig genug für komplexe Diagramme.

iWriter Pro auf dem iPad. Links die Live-Vorschau, rechts das editierte Markdown Dokument.

Netterweise unterstützen sowohl Visual Studio Code (mit einem Markdown Plugin) am PC und iWriter Pro auf dem iPad die Syntax, so dass ich wohl in Kürze im Unterricht darauf zurück greifen werde und meine kläglichen handschriftlichen Kritzeleien damit endlich ein Ende finden können.

Für die wichtigsten Diagrammtypen habe ich mir einen Spickzettel erstellt, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

create-table: Tabellen für Markdown in Python erstellen

Da ich hin und wieder Tabellen in meinen Markdown-Dateien benötige, aber eigentlich immer wenig Lust habe diese händisch anzulegen, habe ich mir ein kleines Python-Skript erstellt, das die Arbeit für mich erledigt.

Mit einem „create-table.py Spalten Zeilen “ erhält man eine Tabelle mit der gewünschten Spalten- und Zeilenanzahl. So ergibt „create-table.py 3 4“ diese formschöne Tabelle direkt in der Konsole:

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„create-table.py Spalten Zeilen Dateiname“ gibt die Tabelle nicht nur auf der Konsole aus, sondern speichert sie auch in einer Datei. Ich find’s praktisch.

Wer sich das Skript anschauen mag: Hier ist das Github-Repository.